Tischlerei Jähnke

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Tischlerei Jähnke mit Tradition

Vier Lychener Generationen sind seit 1872 ihrem Handwerk treu geblieben.

Tischlermeister Herbert Fischer arbeitet um 1872 in seiner kleinen Werkstatt in einer Stube in dem Haus in der Lychener Lindenstraße, das heute die Nummer 11 trägt. Weil es eng ist, wird die Hobelbank bei schönem Wetter auf die Straße gestellt, um vor dem haus vor allem den größeren Werkstücken die richtige Form zu geben. Alles wird in mühseliger Handarbeit gefertigt. Maschinen gibt es im Handwerk noch nicht.

Nach dem Tod seiner Frau heiratet der Tischlermeister ein zweites Mal. Er nimmt sich Bertha Schilling aus dem Heidewärterhaus zwischen Gandenitz und Mahlendorf zur Frau. Das Heidewärterhaus sucht der Wanderer heute vergebens. 1895 stirbt Meister Fischer. Um den Tischlereibetrieb aufrechtzuerhalten, entschließt sich Bertha Fischer, den Altgesellen Wilhelm Jähnke, geboren in Warthe - Bröddin, zu heiraten.

In dem kleinen Haus haben 1875 bis 1910 insgesamt 17 Kinder das Licht der Welt erblickt. Sie waren Stief-, Halb- und echte Geschwister. Wilhelm Jähnke ist somit auch der Großvater der heutigen Gebrüder Klaus und Horst Jähnke. Interessant wäre es, den Lebensweg der vielen Sprösslinge zu verfolgen, die alle groß geworden sind.

Die kleinen Handwerker haben Ausgang des 19. Jahrhunderts kein leichtes Leben. Nicht immer gibt es Arbeit. Die Konkurrenz ist hart. In Lychen sind zur Kaiserzeit sieben Tischlereien ansässig. Wie die meisten Familien bewirtschaften Jähnkes einen Garten, ein kleines Stück Ackerlang und Wiesen als Grundlage für ihre Kleintierhaltung zur Eigenversorgung. Sie besitzen das Fischereirecht und helfen dem Fischer auf den oberen Seen. Dafür erhalten sie einen Anteil vom Fang. Die notwendigen Nahrungsmittel für ein bescheidenes aber gesundes Leben der großen Familie ist gesichert.

1900 wird Hans Jähnke geboren. Bald darauf beginnen die goldenen Jahre des wirtschaftlichen Aufschwungs. Mit dem Eisenbahnanschluss, der Elektrifizierung und dem Aufbau der Heilstätten in Hohenlychen kommen bessere Zeiten für das Handwerk. Viel Arbeit und guter Verdienst ermöglichen den Bau einer Werkstatt auf dem Hof. Einige Maschinen werden angeschafft, die mit Muskelkraft betrieben werden.

Nach dem Ende des I. Weltkrieges gibt es eine Menge zu tun. Jähnkes gehen optimistische an die Arbeit. Ernst Jähnke, Bruder von Hans, ist ebenfalls als Geselle im Familienbetrieb beschäftigt. Ein Teil des Anschlussgrundstückes wird erworben und ein Querbau zur Vergrößerung der Werkstatt errichtet. 1922 / 23 werden motorbetriebene Maschinen angeschafft. Die Produktivität erhöht sich enorm und die körperliche Arbeit verringert sich. Zwei dieser Maschinen, die Bandsäge und die Dickenhobelmaschine, Baujahr 1922, arbeiten nach gründlicher Überholung noch heute in der Werkstatt von Horst Jähnke.

Mit der Inflation 1923 findet die gute Zeit wieder ein schnelles Ende. In der Weimarer Republik beginnen unsichere Jahre. Sie finden ihren Höhepunkt in der Weltwirtschaftskrise. Nachdem Hans Jähnke die Meiserprüfung abgelegt hatte, übernimmt er 1929 die Tischlerei. Wenig später, 1931, wird Klaus geboren, 1934 erblickt Horst das Licht der Welt. Die ersten Jahre des Hitlerregimes bringen einen wirtschaftlichen Aufschwung für Deutschland. Das wirkt sich auch in Lychen positiv aus. Die Bedingungen für das Handwerk werden besser. Die Tischlerei Jähnke floriert und hat absoluten Vorrang in der Familie. Fast serienmäßig werden schwere Hartholztische und Mannschaftsschränke für Kasernen gefertigt. In der Werkstatt sind der Meister, zwei Gesellen und meistens zwei Lehrlinge beschäftigt. Horst Jähnke erinnert sich: „Mein Großvater hat mich als zwei- und dreijährigen Bub oft auf die Hobelbank gesetzt. Von diesem ‚Thron’ aus konnte ich alles überblicken. Später habe ich alle Striche auf dem Zollstock gezählt und schon vor der Schulzeit den Zahlenraum bis 200 verstehen gelernt. Wir hatten eine gute, wenn auch bescheidene Kindheit.“ Aus Tradition, aber auch wegen der harten Lebensbedingungen der vergangenen Jahrzehnte behalten die Eltern ihre kleine Landwirtschaft und die Kleintiere für die Versorgung. In den folgenden Kriegs- und Nachkriegsjahren zahlt sich das aus und ist lebenswichtig für die Familie und die zahlreiche Verwandtschaft.

Während des II. Weltkrieges herrscht bis 1943 Hochbetrieb in der Werkstatt. In den Großstädten werden viele Familien ausgebombt. Behelfsunterkünfte müssen geschaffen werden. In Akkordarbeit werden Fenster, Türen und Möbel hergestellt. Im November 1941 legt ein Brand in der Tischlerei den Betrieb still. Die obere Etage und das Dach werden Opfer der Flammen. Dieses schreckliche Ereignis prägt die Lebenseinstellung der Söhne Klaus und Hort. Beide werden leidenschaftliche Feuerwehrleute in Lychen. Werkstatt und Dach werden in kurzer Zeit werden in kurzer Zeit wieder aufgebaut. Die Maschinen hatten nicht allzu großen Schaden genommen und der Betrieb konnte wieder fortgesetzt werden. Doch nur für kurze Zeit. Die Mitarbeiter werden zum Fronteinsatz eingezogen. Hans Jähnke wird zur Leitung der Werkstischlerei in einem Rüstungsbetrieb verpflichtet. Deshalb herrscht ab 1943 Stille in dem Betrieb mit einer Ausnahme: November und Dezember 1944 wird an Wochenenden Spielzeug für Weihnachten hergestellt. Es sind Hunderte von Holzpanzern.

In Lychen ist die weiße Flagge gehisst. Die Rote Armee marschiert ein und zerstört über 60 Prozent der Innenstadt. Das Haus in der Lindenstraße und die Tischlerwerkstatt bleiben zum Glück stehen. Die große Möbeltischlerei Schmöcker am Templiner Tor und die Tischlerei Wilhelm Schwarz in der Fürstenberger Straße dagegen brennen vollständig ab.

Viele Lychener haben die Stadt verlassen und sind den Flüchtlingsströmen gefolgt. Es sind aber auch Familien am Ort geblieben. Sie verstecken sich in den Wäldern. Jähnkes verbringen die Tage des Umbruchs im April/Mai in selbst gegrabenen Erdbunkern im Wald am Oberpfuhlsee gegenüber dem Strandhotel. Ihr Vieh haben sie, bis auf einen weiße Ziege und einen handzahme Leghornhenne, die mit in den Wald genommen werden, in den Ställen zurückgelassen.

Nach der Rückkehr sind alle Tiere verschwunden. Aber eine Glucke hat versteckt gebrütet und 14 lebende Kücken sind geschlüpft. Die Freude ist groß, denn das ist der Neuanfang für die kleine Landwirtschaft und die Versorgung mit Nahrung.

Obwohl Hans Jähnke erst nach längerer Zeit todkrank aus russischer Verschleppung zurückkehrt, wird schon in der Tischlerei gearbeitet. Unendlich viel ist zu tun, um Notunterkünfte für die Abgebrannten zu schaffen. Doch vor allem werden Särge gebraucht, denn 1945 gibt es viele Sterbefälle.

Klaus Jähnke hat am 1. April seine Lehre noch bei Schmöcker begonnen, ganze 28 Tage. Er setzt sie beim Vater fort bis 1948. Horst Jähnke erlernt das Tischlerhandwerk ebenfalls im elterlichen Betrieb von 1948 bis 1950. Beide Söhne machen ihren Meister am 07. September 1959.

Im Sommer 1945 sind die chaotischen Zustände weitgehend überwunden. Die Tischlerei arbeitet wieder vollbesetzt. Hans Jähnke wird gesund. Die Werkstatt hat wieder ihren Meister. Selbst gefälltes Holz aus den umliegenden Wäldern, auf großen Stapeln getrocknet, wird verarbeitet. Beschläge, Schrauben und Nägel sind sehr knapp, ebenso Leim. Man muss wissen, wo man das herbekommt. Gefertigt werden Fenster, Türen und viele Möbel. Auch sowjetische Offiziere erteilen Auftrage. Handwerk und Gewerbe entwickeln sich in der DDR-Zeit gut. Eine weitere Betriebsvergrößerung wird angestrebt. Das angrenzende, im Krieg abgebrannte Grundstück wird bis zum Markt erworben. Darauf entsteht 1955 ein etwas größerer zweistöckiger Betriebsteil in dem sich die Tischlerei von Horst Jähnke noch heute befindet.

Am 1. Juli 1966 übergibt der Vater die Werkstatt in gemeinsame Teilhaberschaft. Es entsteht die Firma Gebrüder Jähnke, Lychen, Lindenstraße 11. Sie bleibt in den folgenden zwei Jahrzehnten selbständiger Handwerksbetrieb trotz massiver Bestrebungen, eine PGH zu bilden.

Zwei Söhne aus beiden Familien, Heiko und Carsten, erlernen bei ihren Vätern dasselbe Handwerk.

In diesen Jahren bis zur Wende 1989 schließen 11 Lehrlinge ihre Ausbildung als Tischler mit Erfolg ab. In den folgenden Jahren weitere drei. An einem berufsförderndes Praktikum nehmen acht Jugendliche teil. Diese Maßnahme wird auch heute in der Tischlerei von Horst Jähnke durchgeführt.

1988 werden zwei von einander getrennt Tischlereien gebildet. Horst Jähnke ist am alten Standort in Lychen, am Markt 4 geblieben. Klaus Jähnke und sein Sohn Heiko eröffnen 1990 ihre Firma in die Clara-Zetkin-Straße. Der junge dynamische Tischlermeister Heiko will das Unternehmen erweitern und zu einem konkurrenzfähigen Betrieb entwickeln. In seiner Heimatstadt Lychen findet er wenig Unterstützung und keine Erfolg versprechenden Standortbedingungen. 1999 verlegt er seine Tischlerei nach Templin in die Hans-Sachs-Straße. Fensterbau nimmt den größten Teil der Produktion ein. Aber auch Türen werden hergestellt und alle anfallenden Tischlerarbeiten erledigt. Moderne, leistungsfähige Maschinen bestimmen das Produktionsbild. Viele Arbeitskräfte haben Lohn und Brot gefunden. Vater Klaus unterstützt seinen Sohn und wird von den Beschäftigten „Altmeister“ genannt.

Wenn Urgroßvater Wilhelm das neue Werk heute sehen könnte, wäre er sicherlich stolz auf seine fleißigen Nachkommen.

Firmenentwicklung

Die Tischlerei Heiko Jähnke besteht seit dem 01. Januar 1990. Sie ging aus einem traditionellen Familienunternehmen hervor, dass jetzt in der fünften Generation das Tischlerhandwerk ausübt. In dieser Zeit entwickelte sich nicht nur der Maschinenpark auf den neuesten Stand der Technik, sondern auch das Personal wurde erweitert, um die Aufträge rationell fertigen zu können.

 

Mit dem Anwachsen der Wirtschaft wuchs auch die Auftragslage in unserer Firma weiter stetig. Durch den Beginn der Serienproduktion im Holzfenster- und Türenbereich mußten neue Arbeitskräfte eingestellt werden. Somit erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl von 10 auf 29 Personen. Um konkurrenzfähig in Qualität und Quantität zu bleiben, mußten neue hochwertige Maschinen angeschafft werden, wie z. B. Gubisch-Anlage CW 2 (computergesteuerte Fensterproduktionsanlage), Staubabsauganlage für alle Maschinen, neuwertige und umweltgerechte Heizungsanlage (Nolting) für alle Produktionsräume. Als notwendige Folge wurde die Entfertigung (Endbehandlung, Verglasung und Beschlagstechnik) der Fenster und Türen erweitert. Dazu wurde auf dem bereits erworbenen Grundstück eine Produktionshalle mit modernster Anschlagtechnik (Ruchser-Anschlagtechnik)errichtet.

 

Mit dem Bau des Büro-, Verkaufs- und Ausstellungsgebäudes erwarten wir eine bessere Koordination aller Produktionsbereiche von der Planung bis zur Entfertigung unserer Produktpalette sowie eine umfassende anschauliche Kundenbetreuung.

 

Zur Produktpalette gehören neben Holzfenster und -türen auch Wintergärten und Treppen. Seit 1997 sind wir in einem Firmenverbund mit einem Kunststoff-Elemente-Hersteller (Profil Salamander, HOCO und Aluminium-Elemente-Hersteller (Profil Hueck). Dadurch sind wir in der Lage, auch im Alu- und Kunststoff-bereich kurzfristig und hochwertig zu liefern.

 

In Zusammenarbeit mit dem Aluminium-Profil-Hersteller Gutmann fertigen wir auch nach Kundenwunsch Holz-Aluminium-Fenster und –Türen.